Freitag, 27. Dezember 2013

Carl Gibson: Ich lüge, also bin ich - Hommage an Descartes

Carl Gibson:


Ich lüge, also bin ich

Hommage an Descartes


Leute gibt es, die gut mit der Lüge leben.

Selbst in schwerer Krankheit,

im Angesicht des Todes, lügen sie weiter,

weil die Lüge zum Wesen geworden ist,

zum eigentlichen Element.


Sie lügen, weil sie einmal logen,

sie lügen, weil sie zum Lügen erzogen wurden,

weil ein verlogenes System ihnen das Lügen beigebracht hat,

als Überlebensstrategie,

als Methode,

als das Mittel, zum Endzweck zu gelangen.


Also logen sie weiter,

mit dickem Fell und gutem Gewissen,

mit dem Gewissen der Täuscher.


Selbst als die Lüge längst durchschaut war,

hielten sie immer noch an ihr fest,

als Überlebensstrategie

als Methode,

als das Mittel, zum Endzweck zu gelangen.



Wo keine Welt war,

erfanden sie eine Welt,

wo keine Wahrheit war,

erfanden sie etwas

und gaben dies dafür aus.


So wurde die Erfindung zur Wahrheit

und alle, die an dieser Wahrheit zweifelten zu Lügnern.


De omnibus dubitandum est?

Clarus et distinctus?


Das Licht fällt in die Dunkelheit zurück,

der Schleier vernebelt die Sinne.

Ein Blick in den Spiegel offenbart die Fratze,

die Eigentlichkeit in der Uneigentlichkeit,

den Ungeist der Lüge in der Welt

als Geist der Zeit.

Die Guten und Gerechten tragen alles mit.


Werte stürzen,

Freiheit endet im Sarg.


So wird Tyrannis möglich.


Aus: Carl Gibson, Die Zeit der Chamäleons -



Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays
Schriften zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen
Motto:

Zum Sinn der Philosophie heute

Philosophen müssen öffentlich agieren.
Sie sollen sich einmischen,
sie sollen reden und schreiben.
Philosophen müssen Fragen aufwerfen, aber auch Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!

Das sprichwörtliche Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg, 

denn es nützt nur den Mächtigen.
Carl Gibson



Carl Gibson

Die Zeit der Chamäleons

    


Kritisches zum Leben und Werk Herta Müllers
aus ethischer Sicht

Mit Tuschezeichnungen von Michael Blümel


Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa




 



Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller (VS), Bürgerrechtler

aktiv als Lenau-Forscher, kritischer Publizist (Blogger) und Herta Müller-Kritiker. 

Wichtige Buchveröffentlichungen:

 „Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, Heidelberg 1989, 

„Symphonie der Freiheit“,2008,

 „Allein in der Revolte“,2013. 

Carl Gibsons seit Jahren intensiver werdende Kritik an Herta Müllers Leben

 (Selbstmythisierung) und Werk aus ethischer, ästhetischer und politischer Sicht –

 bei Hinterfragung der „moralischen Integrität“ der umstrittenen Nobelpreisträgerin.

Vom Logos zum Mythos? Was wird aus den
Werten der Demokratie, wenn im Namen der
Wahrheit gelogen wird und falsche Ikonen
Ehrung finden, fragt der Bürgerrechtler und
Dissident während der Ceausescu-Diktatur
in seiner essayistisch-aphoristischen Auseinandersetzung mit den Medien, der
Politik und dem Werk der höchst umstrittenen, doch massiv protegierten
Nobelpreisträgerin für Literatur, Herta Müller.
Seit 2013 bezichtigt Carl Gibson Herta Müller des Plagiats. Er wirft ihr vor, aus
seinen Werken abgeschrieben, ihre Folter und Verfolgung im Kommunismus
erfunden, die Nobelpreisnominierung erschlichen, mehrfach wissentlich die
Unwahrheit gesagt und somit die internationale Öffentlichkeit vielfach getäuscht
zu haben.
Seine viel diskutierten, hier differenziert ausgeweiteten Argumente gingen bereits
um die Welt.


Ein Skandal?






Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson in seinem zweibändigen Hauptwerk:
in: "Symphonie der Freiheit", (2008)

sowie in dem jüngst erschienenen

"Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat", (2013)



Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.



© Carl Gibson (Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel)
© Illustrationen und Graphiken: Michael Blümel

                         

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