Mittwoch, 11. Dezember 2013

"Securitate"-Akten und kein Ende - CNSAS, die rumänische Gauck-Behörde

"Securitate"-Akten und kein Ende - CNSAS, die rumänische Gauck-Behörde




Alles begann mit der Securitate- Akte "Cristina" von Nobelpreisträgerin Herta Müller: IMs wurden nach dem Einblick entlarvt oder sie entlarvten sich selbst - Franz Schleich, Werner Söllner u. a.

Wer denunziert wen?

Wer ist Opfer?

Wer ist Täter?

Wie wurden Opfer zu Tätern - die Fälle Ion Caraion und Oskar Pastior (Büchner-Preisträger) sprechen eine deutliche Sprache. Dazu habe ich bereits viele Kommentare im Internet abgegeben.

Am 4. Oktober konnte ich meine Securitate- Akte bei der CNSAS in Bukarest einsehen.

Ein erster kurzer Erfahrungsbericht zur Thematik erschien in der Siebenbürgischen Zeitung Online auf der Plattform



Einige Aspekte im Umgang mit den Securitate-Dossiers wurden angesprochen, auch habe ich auf mögliche Manipulationen, Instrumentalisierungen bzw. Irr-Möglichkeiten hingewiesen.

An dieser Stelle werde ich Dokumente aus meiner Akte (mehrere Jahre antikommunistische Opposition bis hin zur Gefängnishaft) veröffentlichen und Details kommentieren.

Inzwischen geht die Debatte weiter.

Der Dichter Dieter Schlesak hat seine CNSAS- Akte ebenfalls eingesehen -
 nun greift er öffentlich in die Debatte ein,
nennt Ross und Reiter, Klarnamen,
den 2006 verstorbenen Oskar Pastior, IM der Securitate, auf dessen Informationen Herta Müllers "Atemschaukel" zurückgeht,
ebenso wie Claus Stephani, ein Schriftsteller aus Siebenbürgen, der - wie Eginald Schlattner - um Rechtfertigung der während der Ceausescu- Diktatur eingenommen Haltung ringt und seine Mitwirkung im totalitären System zu rechtfertigen sucht.

Wer Näheres zur bisweilen unseligen Enthüllungsdiskussion erfahren will, kann zahlreiche Kommentare (auch aus meiner Feder) nachlesen, auf der o. g. Plattform der Siebenbürger Sachsen ebenso wie auf


(Der Blog wurde inzwischen eingestellt!)

Ergänzend dazu: Meine eigenen Kommentare hier unten, die ich aus Dokumentationsgründen hier anfüge - weil dieser Blog noch nicht im Internet gefunden wird.

Die Aufklärung als Grundlage der Vergangenheitsaufarbeitung und -bewältigung wird weiter gehen.

Es bleibt spannend.

Zur weiteren Entwicklung in diesen Tagen:



Die Debatte geht weiter.

Auf der Plattform 
FAZ Net meldeten sich nach Dieter Schlesaks Enthüllungen mehrere Autoren zu Wort, Ernest Wichner, vom Literaturinstitut in Berlin, Mitglied der Pastior Gesellschaft zum Thema IM Pastior und den Anschuldigungen Schlesaks.

Dann der als IM ausgemachte 
Claus Stephani mit einem Dementi und einer Pseudo-Rechtfertigung

http://www.faz.net/s/RubBE163169B4324E24BA92AAEB5BDEF0DA/Doc~EA2E368E8C7084DB09CD29064B86817FD~ATpl~Ecommon~Scontent.html


(Den FAZ-Bericht, 
wo ich mich mehrfach ohne Namensnennung zitiert finde, werde ich noch kommentieren.)

Schließlich heute, 23 November,

Herta Müller selbst mit einer Antwort auf die angebliche Unterstellung Stephanis, die Akte "Cristina" und seine eigene IM-Akte repräsentierten das gleich Niveau.

Im Prinzip schon?

Oder?

Herta Müller hat mit der Art, alles abzulehnen und als von der Securitate gefälscht auszugeben, einen gravierenden Präzedenzfall geschaffen, den nun andere in gleicher Situation aufgreifen.

In dem Leserbrief "So genannte Beweise" im Tübinger Tagblatt hatte ich auf die Problematik hingewiesen.

Diese ambivalente Materie, die ich seit Jahren öffentlich und kritisch aufwerfe, habe ich gerade kommentiert:


"Insider wissen es seit Jahren:

Es war abzusehen, dass sich jeder IM seine Version zurechtschustert, wenn er auffliegt.

(Vgl. dazu auch die "Report aus Mainz" -Sendung zum Fall des angeblichen IM Schleich.

Welche "Akte" belastet?

Welche entlastet?

Was ist wahr, echt, authentisch an den CNSAS-Dokumenten, Protokollen etc.

Was wurde von der Securitate gefälscht, um Andersdenkende zu diffamieren?

Nur wer das "Securitate"-Phänomen aus eigener Erfahrung kennt, wer darüber hinaus seine Akte eingesehen hat und andere Akten als Forscher studiert hat, kann hier mitreden.


Als Herta Müllers Akte "Cristina" öffentlich diskutiert wurde, verlief die Debatte sehr einseitig, ja unkritisch. Jetzt haben wir den Salat. Jeder IM der Securitate gibt das, was ihn belastet, als Fälschung aus - Herta Müller hat das in dem ZEIT-Artikel "Die Securitate ist noch im Dienst" so vorgemacht, eine Matrix geschaffen, die jetzt Kopien erzeugt

Es darf nun nicht verwundern, wenn "echte" IMs nun gleichziehen und mit der gleichen Logik als Unschuldslämmer gelten wollen. Das Gegenrezept zu Verleumdung und Diskreditierung: totale Aufklärung, dann differenzierte Erörterung - die rumänische Gauck-Behörde CNSAS legt nur das vor, was sie hat. Die Aufarbeitung muss hier erfolgen, kritisch. Carl Gibson, Historiker, ehemaliger Bürgerrechtler, Bad Mergentheim."

Es steht oft in der Sternen, ob die FAZ-Redaktion solche "Leserbriefe" frei schaltet oder nicht.

Ob sie kürzt oder nicht.

Heute wurde seitens FAZ Net folgendes weggelassen:


Als Herta Müllers Akte "Cristina" öffentlich diskutiert wurde, verlief die Debatte sehr einseitig, ja unkritisch.

Jetzt haben wir den Salat.

Jeder IM der Securitate gibt das, was ihn belastet, als Fälschung aus - Herta Müller hat das in dem ZEIT-Artikel "Die Securitate ist noch im Dienst" so vorgemacht, eine Matrix geschaffen, die jetzt Kopien erzeugt Es darf nun nicht verwundern, wenn "echte" IMs nun gleichziehen und mit der gleichen Logik als Unschuldslämmer gelten wollen."


Ist das Protektion?

Ich habe es dort so und anders erlebt.

Werden so gewisse Positionen bevorzugt behandelt, protegiert, andere einfach abgewürgt?

Auf


ist eine gute Zusammenfassung der CNSAS-IM Debatte erschienen unter:



Ein guter redaktioneller Bericht aus der Feder von C. Schoger.

Es folgt noch mehr.



P.S. Bis dieser Blog gefunden wird, werde ich selbst hier weiter schreiben.


Zu Claus Stephanis Gegendarstellung habe ich folgenden Kommentar auf FAZ Net eingereicht:"Audiatur et altera pars"? Der Schwarze Peter bei der Securitate

Es ist erfreulich, dass die FAZ den öffentlich Beschuldigten eine Stimme einräumt, eine Möglichkeit zur Gegendarstellung.

In dem Bericht oben fühle ich mich mehrfach zitiert (ohne Namensnennung).

Bis zur Gegenprobe bleibt auch ein potenzieller Securitate- oder Stasi-IM "unschuldig".

Claus Stephani schiebt den "Schwarzen Peter" für IM Moga der Securitate zu; nicht anders als Dieter Schlesak in Sachen IM "Ehrlich" und die Nobelpreisträgerin in Sachen "Attrappe" Cristina" .

Was aus den CNSAS-Beständen belastet, ist also immer ein Machwerk der Securitate, was entlastet, ist authentisch?


Machen wir uns es da nicht zu einfach?

Da es wohl hier in der BRD nie ein Rechtsverfahren gegen potenzielle IMs geben wird, können alle "Voicus", "Sorins", "Walters", "Mateis", "Mogas" etc. wacker dementieren.

Die BRD toleriert auch alte Zuträger, genauso wie sie tausende Wendehälse und manchen aktiven Schreibtischtäter aus totalitärer Zeit toleriert.

Moral - wozu?

Ethos wozu?

Gerechtigkeit für Opfer? Wozu.

Der Ungeist der Lüge wird weiter walten, wenn keine Aufklärung und Aufarbeitung erfolgt.

Unsere Gesellschaft muss endlich ethische Maßstäbe anlegen.

Carl Gibson, Historiker, ehemaliger Bürgerrechtler, Bad Mergentheim."

Was mich seit Monaten wundert: 
Diese Kommentare werden nicht im Internet gefunden.


Auf dem Treffpunkt der Siebenbürger (Link oben) schrieb ich gerade das:" Ist Herta Müller sakrosankt?

Darf man immer noch keine kritischen Fragen stellen?
Ich habe - wie oben zitiert - heute auf FAZ Net zwei Kommentare zur Thematik abgegeben.



In beiden Fällen wurden die kritischen Passagen zu Herta Müller entfernt.


Das ist fast schon wie bei Ceausescu und Honecker - dies in der FAZ!?


Weshalb wird Herta Müller immer noch protegiert?

Wie soll man so zur "historischen Wahrheit" vordringen?

Im zweiten Kommentar zu Claus Stephanis Pseudo-Rechtfertigung verwies ich auf die Linie: Müller, Schlesak, Stephani - jeder der drei Namen gab die Täter-Seite von "Cristina", "Ehrlich" und "Moga" als Machwerk der Securitate aus.

Also: Jeder Beschuldigte darf sagen; Ich war es nicht, es war die Securitate, die mir alles untergeschoben hat.
Durch das Streichen des Namens "Herta Müller" neben den Namen Stefani und Schlesak wurde mein gesamter Kommentar sinnentstellt.



Weiter im SBB-Forum:



"@(…) - Meine Securitate-Akte bei der CNSAS lautet schlicht "Gibson Karol" - ohne jeden Decknamen!

Auf der Akte ist ein Vermerk ( Kästchen ) zum Kooperations- und Täteraspekt: "Nu exista".

Das ist eindeutig.

Es ist denkbar und sogar wahrscheinlich, dass sich das Securitate- Erfassungssystem nach der Stalinismus-Zeit geändert hat.

Wer wissen will, wer sich hinter einem bestimmten konspirativen Namen (Decknamen)versteckt, kann bei der CNSAS via Antragstellung nachfragen und die Identität klären lassen. Dabei gab es schon manche Überraschung.

(Zur Abklärung solcher Details hatte ich hier einen eigenen Strang eingerichtet, der übersehen wurde. )

CG"

Frage: Weshalb erlaubt mir "Die Presse" in Wien frei zu kommentieren?



Und weshalb gängeln und beschneiden mich die Redakteure bei der FAZ und DIE ZEIT?


Zur Freiheit der Meinung in Deutschland, Österreich und in der Schweiz
Leser-Kommentare haben die Funktion, einen Presseartikel bzw. einen Sachbericht faktisch weiter zu führen, zu ergänzen, mit neuen, unbekannten Aspekten zu bereichern. Hunderte Kommentare habe ich geschrieben, um die Diskussion weiter zu bringen, zum Teil mit Infos, die nur Insidern zur Verfügung stehen.

Was wurde daraus?
In Wien, ließ mich "Die Presse" frei gewähren. ich konnte meine "Meinung" formulieren, ohne dass ein Redakteur mit der großen Schere dazwischenfuhr - wie einst die Zensoren Fürst von Metternichs - um alles einer "offiziellen" Lesart anzupassen.

Neuester Beitrag zum Thema Securitate - Pastior - Herta Müller:




Ein weites Feld - der "Pakt mit dem Teufel".

Diesem Pakt habe ich in der "Symphonie der Freiheit" ganze Seiten gewidmet und am Fall des rumänischen Klassikers des Expressionismus Ion Caraion analysiert, welche Kräfte den Ausschlag geben, wenn es gilt, "nacktes Leben" zu retten – noch vor dem „Seelenheil“ ... und dem moralischen Bestehen danach. "Opfer", auf die der Geheimdienst starken Druck ausübt, um sie zur Mitarbeit zu bewegen, handeln primär "existenziell".



Was wurde aus meinen Kommentaren bei der NZZ zur o. g. Thematik?

ie wurden gar nicht erst freigegeben oder sie verschwanden bald wieder aus dem Internet, vielleicht auch weil das eine oder andere von Betroffenen moniert wurde? Spekulation?

Genaues weiß man nicht!

Frei ist, wer von seiner Freiheit guten Gebrauch macht, lehrt uns die Schweizer Verfassung, die seit Tells Zeiten eine „freiheitliche“ ist – eine Magna Charta der Demokratie und des souveränen Handels.

Was macht die NZZ daraus?

Einseitige Berichterstattung ohne das „Audiatur et altera pars“ – und dann?

Sie nutzt die Freiheit, um die Meinung eines Andersdenkenden aus dem kommunistischen Kerker, eines Zeitzeugen, abzuwürgen.

Und die weltweit verbreitete FAZ? - Sie kürzt, aber sie kürzt "sinnentstellend".

Das ist nicht zulässig, da die Botschaft des Beitrags partiell auf den Kopf gestellt wird ( wie am 23.11.2010 geschehen, als der Name Herta Müllers einfach weggestrichen wurde.)

Ich werde dagegen halten. Nicht zuletzt ermutigt durch viele kleinere, liberale Zeitungen und Foren, die meine kritischen Kommentare „so stehen lassen“, wie sie geschrieben wurden.

Carl Gibson

Weiter führende Kommentare aus meiner Feder auf
www.siebenbuerger.de
heute, 25.11.2010:

Wichtiger Link (Forschungsarbeiten bei der CNSAS):

http://www.cnsas.ro/documente/2010.11.02%20-%20Lista%20cercetatorilor%20acreditati.pdf



"Herta Müller schreibt "Belletristik", "schöngeistige Literatur"; sie arbeitet nicht "wissenschaftlich", historisch kritisch - und sie veröffentlicht auch keine wissenschaftlichen Abhandlungen, bestenfalls "Essays", in welchen sie "ihre Sicht der Wirklichkeit" im Rumänien der Ceausescu- Diktatur und ihre Interpretation des "Securitate- Phänomens" literarisch darstellt. Herta Müller kann nur etwas zur Akte "Cristina" sagen und so zur Gesamtdiskussion beitragen. Sonst beschränkt sich ihr Werk auf "Fiktion", diese ist bekanntlich der Gegensatz zur "realistischen Darstellung". „Forschung“ bedeutet: Strenge Analyse aller Details und Implikationen von Fall zu Fall. Jeder Fall ist anders - ein eigenes Universum, auch an Lüge und Täuschung. Ein Muster der Aufarbeitung, ein Erfolgsrezept gibt es nicht. Zur CNSAS- Forschung ( seit 2002 wurden mehr als 1000 Projekte genehmigt) hier ein Link:



http://www.cnsas.ro/documente/2010.11.02%20-%20Lista%20cercetatorilor%20acreditati.pdf



Darüber hinaus empfehle ich das Nachlesen der hier geführten Debatten und Diskussionen zur Kommunismusforschung, Vergangenheitsaufarbeitung und -bewältigung, da nicht alles erneut wiederholt werden kann. Es gibt noch viel zu tun. CG (in SZ)



Im Forum (Treffpunkt, Decknamen weggelassen)



@(...) - Auch ich habe lange Jahre das geglaubt, was Herta Müller und Richard Wagner öffentlich verkündeten, bis zu dem Tag, an dem ich anfing, einiges zu überprüfen. Dann kamen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht, die in vielen Fällen schlicht der Unwahrheit entsprechen. Bitte lesen Sie alles nach, was hier debattiert wurde, beginnend mit der "Spitzelaffäre in Berlin" bis hin zu "Die Securitate ist noch im Dienst" in "DIE ZEIT" Juli - Es gibt hier einen Thread "Offener Brief an Herta Müller" etc. etc.



@(...) - Danke für die Erläuterungen. Ich habe seinerzeit die "moralische Integrität" der Nobelpreis- Kandidatin öffentlich in Frage gestellt - die Argumente sind auch heute noch gültig.



@(...), Sie haben ja alles mitverfolgt – hier, auf Banatblog und auf der Plattform DIE ZEIT ONLINE –

Was ist bei der ZEIT aus unseren Beiträgen geworden?

Sie wurden zum Teil gekürzt, oder ganz "entfernt" - auch das ist im Internet nachzuvollziehen.



Aber die "Wahrheit wird uns frei machen" - Manchmal kommt sie spät, aber sie kommt.

Wie sagte doch schon Herta Müller in ihren so genannten Essays: Lügen haben kurze Beine - die Wahrheit hat keine.

Ergo müssen wir ihr Beine machen.

Ich werde weiter aufklären, primär unter:


Beste Grüße CG

Ist das noch verantwortbarer Journalismus?






Copyright: Carl Gibson

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