Mittwoch, 11. Dezember 2013

Geschichte des Kommunismus in Osteuropa - Die "Freie Gewerkschaft rumänischer Werktätiger" "SLOMR", Securitate- Dokumente der CNSAS

Geschichte des Kommunismus in Osteuropa - Die "Freie Gewerkschaft rumänischer Werktätiger" "SLOMR", Securitate- Dokumente der CNSAS



Original-Dokument aus der "Securitate-Opfer-Akte" Carl Gibsons bei der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS:

 



Der Chef der "Securitate" in Temeschburg, Timisoara, General Viorel Taurescu berichtet dem Vize-Innenminister - der Regierung von KP-Chef und Staatspräsident Ceausescu - Vasile Moise:

Carl Gibson und Erwin Ludwig wurden abgeurteilt und ins Gefängnis Popa Sapca gebracht.
Gegen alle anderen Personen werden entsprechende Maßnahmen unternommen. Links oben: Abgezeichnet von dem berüchtigten Untersuchenungsrichter der Securitate, Hauptmann Petre Pele, der mich 3 Jahre hindurch verhörte, den Herta Müller aber schildert, fälschlich, ohne ihn je gesehen oder erlebt zu haben. Pele stieg später zum Chef der Securitate in Temeschburg, Timisoara, auf und hielt sich bis zum Sturz Ceausescus im Dezember 1989.
 



Der Chef der "Securitate" in Temeschburg, Timisoara, General Viorel Taurescu berichtet dem Vize-Innenminister - der Regierung von KP-Chef und Staatspräsident Ceausescu - Vasile Moise:

Carl Gibson und Erwin Ludwig wurden abgeurteilt und ins Gefängnis Popa Sapca gebracht.
Gegen alle anderen Personen werden entsprechende Maßnahmen unternommen.

 

Es ist anzunehmen, dass die Regierung Ceausescus in Bukarest die Verurteilung der beiden freien Gewerkschaftsgründer "SLOMR" in Temeschburg Erwin Ludwig und Carl Gibson zu je 6 Monaten Gefängnishaft angeordnet hatte.

Die "Securitate" in Temeschburg führte den Befehl weisungsgemäß aus.

In dem Dokument wird die Oppositions- und Bürgerrechtsbewegung "SLOMR" nicht beim Namen genannt.

Mit den anderen Personen sind die weiteren 20 Unterzeichner der SLOMR-Gründungserkärung und ihre ausreisewilligen Familien gemeint.

Das Dokument ist ein guter Beweis dafür, dass das Niederschlagen der SLOMR in der zweitgrößten Stadt Rumäniens "sehr hoch" angesiedelt war und absolute Priorität genoss, um Schaden von Image Ceausescus abzuwenden.

 

Die regionale "Securitate" hatte in diesem Fall keinerlei Entscheidungsbefugnisse und musste sich dem Innenministerium in Bukarest unterordnen.

Rechts oben - Vermerk "Strict secret" ("Streng geheim") -

Die durchgestrichenen Zahlen verweisen auf eine mögliche "Neuordnung" der Dokumente durch die "Securitate".

Auf eine Säuberung der "Akte"?

 

Litfaßsäule mit der antikommunistischen "Proklamation von Temeschburg".Foto: Carl Gibson

Temeschburg, die Großstadt im Westen Rumäniens, wo im Herbst 1989 die "blutige Revolution" gegen die kommunistische Diktatur von Nicolae Ceausescu einsetzte, war die erste Stadt im Land, die sich vom "Kommunismus" als Ideologie der Welterlösung für alle Zeiten distanzierte.


Foto: Carl Gibson

Litfaßsäule mit der antikommunistischen "Proklamation von Temeschburg".

Temeschburg, die Großstadt im Westen Rumäniens, wo im Herbst 1989 die "blutige Revolution" gegen die kommunistische Diktatur von Nicolae Ceausescu einsetzte, war die erste Stadt im Land, die sich vom "Kommunismus" als Ideologie der Welterlösung für alle Zeiten distanzierte.

Für mich war es 1989 eine besondere Satisfaktion zu erleben, dass der Sturz des Diktators in meinem Geburtsort und an der Stätte unseres mehrjährigen oppositionellen Wirkens seinen Anfang nahm.

Die mehr als 1000 (?) Opfer der Revolution landesweit waren nicht umsonst - Rumänien ist heute ein demokratisches Land in der Europäischen Union.


Copyright: Carl Gibson

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