Mittwoch, 28. Juni 2017

Die Perversionen Herta Müllers und das Tauchen.





Die Perversionen Herta Müllers und das Tauchen.



Erfahrene Taucher wissen es: In giftiges Wasser kann man nur kurze Zeit eintauchen, ohne die Gesundheit zu schädigen.

In der Auseinandersetzung mit Herta Müllers „Literatur“ ist es ähnlich. Nach einer zwei- bis dreistündigen Beschäftigung mit der destruktiven, die Psyche zermürbenden Materie stellt sich Müdigkeit ein – die Müdigkeit eines Sisyphus, der - wie Don Quichotte - seit Jahren gegen Windmühlen kämpft.

Die permanente Konfrontation mit Schmutz, Kot, Urin, Niederungen und obszönen Dingen aller Art, führen zu Ekel, Abscheu und Widerwillen.

Das Exponiert-Sein auf Dauer vergiftet die Seele des Interpreten, ja selbst des flüchtigen Lesers – Diese Art Literatur macht – wie von mir oft betont[1] – Menschen krank, nicht nur Betroffene!

Herta Müller, von Einzelnen freiwillig oder im Auftrag für ihre „Sprachgewalt“ gepriesen, - man erinnert sich: „Ilije muß scheißen[2] …Teresa hatte in das Einweckglas geschissen … es stinkt … es stinkt … es stinkt - ist nicht in der Lage, ein höheres Gefühl in „Literatur“ umzusetzen.

„Liebe“ ist für sie nur ein mechanischer Akt[3], der in vulgären Metaphern daherkommt, unsensibel, grob abstoßend.

Nur Perverse ergötzen sich an perversen Phänomenen.

Wer Untiefen menschlicher Perversion via „Literatur“ auszuloten gedenkt, der beachte die Regel des Tiefseetauchers: Je tiefer er in die Meere hinabsteigt, desto länger dauert die spätere Dekompression![4]



[1] Vgl. dazu: Das Gift der Kobra. Es gibt Aphorismen und Wahrheiten, die muss man von sich schleudern wie die Speikobra ihr Gift versprüht, wenn ein Todfeind angreift. Anders als bei Schlangen, die gegen Eigengift immun sind, wirken aufkommende giftige Dämpfe bei Menschen auch nach innen und führen – gerade bei sensiblen Charakteren – zur Selbstvergiftung, wenn sie sich nicht des Giftes entledigen. Das Nervengift, Stress, Aufregung, Ärger, lähmt die Kreativen, macht sie depressiv und krank, unfähig weiterhin geistige Werke oder Kunst zu schaffen. Bevor es dazu kommt muss man - in einem Akt der Notwehr, das lange angesammelte Gift von sich speien wie die Kobra, dorthin, wo es hingehört. Die alten Griechen nannten diese Seelenreinigung Katharsis. Die Katharsis aber ist die Voraussetzung zur vollen Selbsterhaltung.“ In: Die Zeit der Chamäleons, 2014. S. 236f.

[2] Näheres in dem Beitrag weiter unten.

[3] Thematisiert in: Vom Logos zum Mythos!? Die Herta Müller-Maskerade im Brenn-SPIEGEL der ZEIT-Kritik. Bad Mergentheim 2015, Obszönes - Die Abkehr und Rückfall in Geist, Kunst und Politik: - Vom sinngeladenen Schönen in freier Selbstentfaltung zum Unschönen und Unsinnigen als Wert in vordemokratischer Gesellschaft. Die Schamlose, das Onanieren und die Zensur nach Diogenes! Oder Zum „Stein des Anstoßes“ der Kommunisten und Kapitalisten bei Herta Müller. Wer über die edlen Gefühle des Menschen nichts schreiben will oder kann, weil er sie nicht aus eigenem Erleben kennt, der widmet sich dem Abartigen, dem Dreck, dem Obszönen und Abstoßenden. Ergo schrieb Herta Müller nicht über die Liebe, sondern über mechanischen Sex … und immer wieder über Masturbation, über das Onanieren, wohl aus einem tieferen Antrieb heraus, doch ohne zu bedenken, dass der Schamlose, namentlich Diogenes von Sinope, der Hund und Kyniker, auch schon auf dem Markt onanierte – vor zweitausend Jahren, am helllichten Tag, ungeniert, frei vor allen Augen, etwa so, wie manche Literaten ihre – in ihren Augen enttabuisierend erscheinende – Literatur, reine Seelen beschmutzend, vor der Welt ausbreiten, sich dabei orgiastisch im Dreck suhlen und im bewusstseinserweiternden Rausch des Wodkadampfs während der Genese. Als Herta Müller das Onanieren und den mechanischen Sex-Akt in ihre frühe Literatur einfließen lassen wollte, wusste sie natürlich weder etwas von Diogenes, dem Schamlosen, noch bedachte sie, dass das Masturbieren und die sozialistische Ethik eines aufstrebenden Arbeiter- und Bauernstaates sich schlecht vertragen … und der im Zwiespalt gefangene Lektor, um die eigene Haut zu retten, das öffentliche Onanieren im liberalen Land der Kommunisten zu unterbinden hatte. War das schon Zensur? Zufällig war das angeblich zensierte, im Grunde nur von pornografischen Stellen bereinigte Werk „Niederungen“ (1982), voluminöser als das im freien Deutschland 1984 veröffentlichte, in welchem zufällig derselbe „Stein des Anstoßes“ der Kommunisten nicht aufzufinden war. Er hätte uns die erste - aus Unkenntnis der Materie, also aus einem Missverständnis heraus erfolgte - Ehrung und alle dann noch folgenden bis hin zum Nobelpreis ersparen können!
So bahnte sich die eine und andere Lüge ihre Bahn – von Anfang an! Bundestagspräsident Nobert Lammert wird es sich genau überlegen müssen, auf wen er seine anstehende Laudatio hält – und mit welchen hermetischen Mitteln er, zehn Jahre nach Joachim Gaucks Lobhudelei bei der KSA-Preisvergabe an Herta Müller (2004), die zahlreichen „Steine des Anstoßes“ im Werk der von Hass motivierten und inspirierten Negativistin Herta Müller rhetorisch umschifft.“ S. 120ff.
[4] Wenn dieses Werk in Druck gegangen ist, beanspruche ich diese Phase auch für mich selbst, für längere Zeit, vielleicht für immer. Denn, im Prinzip ist alles gesagt.





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