Die Perversionen Herta Müllers und das Tauchen.
Erfahrene
Taucher wissen es: In giftiges Wasser
kann man nur kurze Zeit eintauchen, ohne die Gesundheit zu schädigen.
In der Auseinandersetzung mit Herta
Müllers „Literatur“ ist es ähnlich.
Nach einer zwei- bis dreistündigen Beschäftigung mit der destruktiven, die Psyche zermürbenden Materie stellt sich Müdigkeit ein
– die Müdigkeit eines Sisyphus, der - wie Don Quichotte - seit Jahren gegen
Windmühlen kämpft.
Die permanente Konfrontation mit Schmutz,
Kot, Urin, Niederungen und obszönen Dingen aller Art, führen zu Ekel, Abscheu
und Widerwillen.
Das Exponiert-Sein auf Dauer vergiftet die
Seele des Interpreten, ja selbst des flüchtigen Lesers – Diese Art Literatur
macht – wie von mir oft betont[1]
– Menschen krank, nicht nur Betroffene!
Herta Müller, von Einzelnen freiwillig
oder im Auftrag für ihre „Sprachgewalt“ gepriesen, - man erinnert sich: „Ilije muß scheißen[2]
…Teresa hatte in das Einweckglas geschissen … es stinkt … es stinkt … es stinkt
- ist nicht in der Lage, ein höheres
Gefühl in „Literatur“ umzusetzen.
„Liebe“ ist für sie nur ein mechanischer
Akt[3],
der in vulgären Metaphern daherkommt, unsensibel, grob abstoßend.
Nur Perverse ergötzen sich an perversen
Phänomenen.
Wer
Untiefen menschlicher Perversion via „Literatur“ auszuloten gedenkt, der
beachte die Regel des Tiefseetauchers: Je tiefer er in die Meere hinabsteigt,
desto länger dauert die spätere Dekompression![4]
[1] Vgl. dazu: Das Gift der Kobra. Es gibt Aphorismen und Wahrheiten, die muss man von sich schleudern wie die Speikobra ihr Gift versprüht, wenn ein Todfeind angreift. Anders als bei Schlangen, die gegen Eigengift immun sind, wirken aufkommende giftige Dämpfe bei Menschen auch nach innen und führen – gerade bei sensiblen Charakteren – zur Selbstvergiftung, wenn sie sich nicht des Giftes entledigen. Das Nervengift, Stress, Aufregung, Ärger, lähmt die Kreativen, macht sie depressiv und krank, unfähig weiterhin geistige Werke oder Kunst zu schaffen. Bevor es dazu kommt muss man - in einem Akt der Notwehr, das lange angesammelte Gift von sich speien wie die Kobra, dorthin, wo es hingehört. Die alten Griechen nannten diese Seelenreinigung Katharsis. Die Katharsis aber ist die Voraussetzung zur vollen Selbsterhaltung.“ In: Die Zeit der Chamäleons, 2014. S. 236f.
[2] Näheres in dem
Beitrag weiter unten.
[3]
Thematisiert in: Vom Logos zum Mythos!? Die Herta Müller-Maskerade im Brenn-SPIEGEL der
ZEIT-Kritik. Bad Mergentheim 2015, Obszönes - Die Abkehr und Rückfall in
Geist, Kunst und Politik: - Vom sinngeladenen Schönen in freier
Selbstentfaltung zum Unschönen und Unsinnigen als Wert in vordemokratischer
Gesellschaft. „Die
Schamlose, das Onanieren und die Zensur nach Diogenes! Oder Zum „Stein des
Anstoßes“ der Kommunisten und Kapitalisten bei Herta Müller. Wer über die edlen Gefühle des Menschen
nichts schreiben will oder kann, weil er sie nicht aus eigenem Erleben
kennt, der widmet sich dem Abartigen,
dem Dreck, dem Obszönen und Abstoßenden.
Ergo
schrieb Herta Müller nicht über die Liebe, sondern über mechanischen Sex … und
immer wieder über Masturbation, über das Onanieren, wohl aus einem
tieferen Antrieb heraus, doch ohne zu bedenken, dass der Schamlose, namentlich Diogenes
von Sinope, der Hund und Kyniker,
auch schon auf dem Markt onanierte – vor zweitausend Jahren, am helllichten
Tag, ungeniert, frei vor allen Augen, etwa so, wie manche Literaten ihre – in
ihren Augen enttabuisierend erscheinende – Literatur, reine Seelen
beschmutzend, vor der Welt ausbreiten, sich dabei orgiastisch im Dreck suhlen
und im bewusstseinserweiternden Rausch des Wodkadampfs während der Genese. Als Herta Müller das Onanieren und den
mechanischen Sex-Akt in ihre frühe Literatur einfließen lassen wollte, wusste
sie natürlich weder etwas von Diogenes, dem Schamlosen, noch bedachte sie, dass
das Masturbieren und die sozialistische
Ethik eines aufstrebenden Arbeiter- und Bauernstaates sich schlecht vertragen
… und der im Zwiespalt gefangene Lektor, um die eigene Haut zu retten, das
öffentliche Onanieren im liberalen Land der Kommunisten zu unterbinden hatte. War das schon Zensur? Zufällig war das
angeblich zensierte, im Grunde nur von pornografischen
Stellen bereinigte Werk „Niederungen“ (1982), voluminöser als das im freien Deutschland 1984 veröffentlichte, in
welchem zufällig derselbe „Stein des
Anstoßes“ der Kommunisten nicht aufzufinden war. Er hätte uns die erste - aus Unkenntnis der Materie, also aus einem
Missverständnis heraus erfolgte - Ehrung und alle dann noch folgenden bis
hin zum Nobelpreis ersparen können!
So bahnte sich die eine und andere Lüge ihre Bahn –
von Anfang an! Bundestagspräsident Nobert Lammert wird es sich genau überlegen
müssen, auf wen er seine anstehende
Laudatio hält – und mit welchen hermetischen
Mitteln er, zehn Jahre nach Joachim
Gaucks Lobhudelei bei der KSA-Preisvergabe an Herta Müller (2004), die
zahlreichen „Steine des Anstoßes“ im Werk der von Hass motivierten und inspirierten
Negativistin Herta Müller rhetorisch umschifft.“ S. 120ff.
[4] Wenn dieses Werk
in Druck gegangen ist, beanspruche ich
diese Phase auch für mich selbst, für längere Zeit, vielleicht für immer. Denn,
im Prinzip ist alles gesagt.
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